Jan Walter
Rezeptfreie Schmerzmittel – Riskant für's Herz
Diclofenac und Ibuprofen – zwei beliebte rezeptfreie Schmerzmittel – sollten besser nicht zu häufig eingenommen werden. Gerade weil es diese Mittel rezeptfrei gibt, ist man verführt zu glauben, die Medikamente seien harmlos. Das aber ist nicht der Fall. Forscher der European Society of Cardiology schrieben im März 2017, dass Menschen, die rezeptfreie Schmerzmittel einnehmen, häufiger einen Herzstillstand erleiden als Menschen, die keine derartigen Medikamente nehmen.

Ibuprofen und Diclofenac: Risiko für Herzstillstand steigt
Schmerzmittel, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt – wie etwa Diclofenac und Ibuprofen – werden von vielen Menschen als vollkommen harmlos eingestuft. Gäbe es irgendwelche Risiken, dann wären sie sicher verschreibungspflichtig, so ein häufiger Irrglaube. Einer Studie vom März 2017 zufolge, scheinen gerade diese Medikamente ein erhöhtes Risiko für einen Herzstillstand mit sich zu bringen.
Diclofenac und Ibuprofen gehören zu den sogenannten Nicht-Steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) – eine der weltweit beliebtesten Arzneimittelgruppen, die meist rezeptfrei erhältlich sind und entsprechend gerne eingenommen werden.
Rezeptfreie Schmerzmittel: alles andere als harmlos
Im European Heart Journal erklärten die Forscher rund um Dr. Gunnar H. Gislason – Professor für Kardiologie an der Universitätsklinik Gentofte in Dänemark:
Wenn man diese Medikamente rezeptfrei und ohne jede Einnahmeempfehlung verkauft, weckt dies beim Verbraucher den Eindruck, als handle es sich um absolut sichere Produkte. Dabei hatten schon frühere Studien gezeigt, dass NSAID das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen."
Wir hatten hier berichtet: Schmerzmittel schaden dem Herzen
Die neue Studie nun untersuchte die Verbindung zwischen NSAID und Herzstillstand. Man entnahm dem Danish Cardiac Arrest Registry die Daten von allen Patienten, die zwischen 2001 und 2010 in Dänemark einen Herzstillstand erlitten hatten (ausserhalb des Krankenhauses). Darüber hinaus lagen die Zahlen aller NSAID-Abgaben dänischer Apotheken vor.