Jan Walter
Neuseeland verbietet Mikroplastik ab 2018
Wo Selbstverpflichtungen nicht eingehalten werden, müssen Gesetze erlassen werden. Neuseelands Umweltminister sorgt dafür, dass es mit Mikroplastik in Pflegeprodukten ab dem 01. Juli 2018 vorbei ist.

Der neuseeländische Umweltminister Nick Smith hat sich zu einem drastischen Schritt entschlossen: Sämtliche Pflegeprodukte müssen in Neuseeland ab dem Jahr 2018 ohne die kleinen Mikroplastik-Helfer auskommen. Dieser Schritt wurde notwendig, da trotz Ankündigungen der Unternehmen, die Mikrokügelchen aus ihren Produkten zu entfernen, eine sehr breite Palette an Produkten, vom Shampoo über Gesichtsreiniger bis hin zu Rasierschaum, Sonnencreme und Zahnpasta, noch immer Mikroplastik enthalten.
Mit diesem Gesetz ist Neuseeland das weltweit fünfte Land nach Kanada, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Schweden, das ein entsprechendes Verbot erlässt.Mikroplastik kommt in zahlreichen Pflegeprodukten zum Einsatz. Dort sollen die kleinen Kügelchen mit einer Größe von 0,5 bis 500 Mikrometer beispielsweise dafür sorgen, dass keine Hautunreinheiten entstehen. Umweltschützer schlagen allerdings seit einiger Zeit Alarm. Denn die Mikrokügelchen gelangen beispielsweise beim Duschen ins Abwasser und können von den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden. Sie stellen daher eine enorme Bedrohung für zahlreiche maritime Ökosysteme dar. Eine Zahl verdeutlicht dabei die Ausmaße des Problems: Bei einem einzigen Duschgang können bis zu 100.000 Mikropartikel den Abfluss hinabfließen.