Jan Walter
Chance für Alkoholiker: Meldonium-Erfinder entdeckt Mittel gegen Trunksucht
Der lettische Chemiker Ivars Kalviņš hat zusammen mit seinem Forschungsteam ein Mittel gegen Trunksucht synthetisiert. Nach Angaben des Wissenschaftlers soll das Medikament im Unterschied zu anderen existierenden Mitteln keine Abneigung gegen die Spirituosen erzeugen, sondern vielmehr deren Wirkung ersetzen. Das Pharmakon stimuliert nämlich die Produktion von Glückshormonen ohne negative Nebenwirkungen.

Alkohol stimuliert zwar auch die Produktion von Glückshormonen, führt aber auch gleichzeitig zur Abhängigkeit, weil er neue Rezeptoren entstehen lässt und somit die zum "Wohlfühlen" erforderliche Dosis allmählich steigert. Das vom Meldonium-Erfinder entwickelte Mittel weist diesen Effekt nicht auf. Ganz im Gegenteil: Die Zahl der "überflüssigen" Rezeptoren soll einer Studie zufolge zurückgegangen sein.
Obwohl Suchttherapeuten schon recht gute Ergebnisse bei der Behandlung mit dem neuartigen Medikament sehen, besteht Ivars Kalviņš darauf, dass die Arznei kein "Heilmittel", sondern vielmehr eine "Unterstützung" sei, weil eine erfolgreiche Behandlung der Trunksucht sehr stark von dem Willen des Patienten abhänge.